Bon Jovi rockten zu ihrem Tour-Auftakt in Deutschland im Dresdner Ostragehege vor 27.000 Leuten. Als Vorbands unterstützten sie dabei Unbuttoned Heart und The Breakers.
Bon Jovi
Unbuttoned Heart
The Breakers
Bon Jovi rockten zu ihrem Tour-Auftakt in Deutschland im Dresdner Ostragehege vor 27.000 Leuten. Als Vorbands unterstützten sie dabei Unbuttoned Heart und The Breakers.
Bon Jovi
Unbuttoned Heart
The Breakers
Helene Fischer. Schlager. Damit könnte man diesen Artikel sehr kurz halten. Es würde Helene Fischer allerdings nicht gerecht werden. Die ausgebildete Musicaldarstellerin tanzte, schauspielerte, schwebte über die Bühne. Und sie sang. Und wie sie sang. Russische Folklore, Musical, ja sogar Rock und aktuellen Pop. Und natürlich auch Ihren Schlager. Das alles mit einer Stimme, die sich durchaus mit Barbra Streisand messen könnte. Begleitet wurde Helene Fischer von dem Orchester des Nationalen Akademischen Bolschoi Opern- und Ballett-Theater der Republik Belarus aus Minsk, womit sie sich selber einen Herzenswunsch erfüllt. Die Besucher der nahezu ausverkauften Berliner Waldbühne waren zumindest mehr als begeistert – wie auch Helene Fischer selber sich kaum an dem Anblick des knapp 20.000 starken Publikums satt sehen konnte. Helene Fischer. Schlager? Ja. Auch. Aber eben noch viel mehr.
Am 23. Juni ist Helene Fischer übrigens auch in Dresden am Königsufer zu erleben. Restkarten sind noch verfügbar, also muss man schnell sein.
Alle Jahre wieder begrüßte Berlin letzten Mittwoch die niederländischen Symphonic-Metaller Delain. Unterstützt werden sie auf ihrer Tour durch die Tiroler Serenity.
Ursprünglich sollten auch die Briten Lost in Thought das Publikum anheizen, sie mussten aber aufgrund eines Unfalls mit ihrem Tourbus zwei Tage zuvor absagen. Daher starteten Serenity und schlugen auch sofort ein. Die Power-Metal-Band erinnerten mich mit ihrem Sänger Georg Neuhauser stark an die Finnen von Sonata Arctica und trafen damit offenbar auch durchaus den Geschmack des Publikums im K17, das gerne noch ein paar Zugaben mehr gesehen hätte. Für einige Stücke wurden Serenity übrigens durch die Stimme von Lisa Middelhauve, der ehemaligen Sängerin von Xandria, verstärkt. Nicht nur für mich waren Serenity ein sehr gelungener Auftakt.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde Umbaupause kamen die eigentlichen „Helden“ des Abends auf die Bühne: Delain. Nach ihrem Auftritt auf dem Wacken Open Air im letzten Jahr sind sie auch in Deutschland längst kein Geheimtipp mehr, so dass das breite Publikum auch durchaus textsicher mitsang oder zumindest -gröhlte. Neben den bekannten Reißern ihrer zwei bisherigen Alben gaben Delain auch bereits drei neue Lieder zum besten, die (hoffentlich) auf der neuen Scheibe landen werden, die noch in diesem Jahr erscheinen soll.
Neu auf dieser Tour ist Delains Gitarrist Timo Somers, der sich als wahre Rampensau entpuppte und ganz offensichtlich auch seinen Spaß hatte und zeigte, dass er sein Handwerk durchaus versteht. Als Highlight des Abend übernahm Georg Neuhauser den männlichen Gesangspart von Control the Storm. Obwohl mir seine Stimme bei Serenity wirklich gefällt, muss ich zugeben, dass sie hier nicht so recht passen wollte. Vielleicht liegt es einfach daran, dass man von der Scheibe eine etwas andere Stimme gewohnt ist. Trotz allem haben die zwei auch visuell ein wirklich gutes Duett hingelegt und die Bude gerockt. Nach über einer Stunde Kopfschüttelmusik vom feinsten (wer schüttelt seine Mähne eigentlich schöner als Charlotte Wessels? ) gingen alle Parteien erschöpft, aber glücklich wieder nach Hause – oder in den Tourbus, um am nächsten Tag auch Hamburg zu zeigen, was gute Musik ist…
Nach längerer Abstinenz, bei der auch ein neues Album herausgekommen ist, standen Schandmaul gestern Abend wieder in Dresden auf der Bühne, unterstützt von der mittelfränkischen Band Rawkfist.
Rawkfist:
Das Licht geht aus. Das alte Röhrenradio auf der Bühne beginnt zu spielen. Das Publikum, teilweise in Frack und Zylinder, beginnt sich zu regen und zu jubeln. Der Butler betritt die Bühne und… bittet um Ruhe. Ein Schild weist die Herren Fotografen freundlich aber bestimmt darauf hin, dass sie heute Abend doch bitte auf das Blitzen verzichten mögen. Der Butler prüft noch einmal die Instrumente, entfernt den letzten Staub vom bereitstehenden Kontrabass, holt die Triangel heraus, schlägt sie an und das Spektakel kann beginnen!
Zu diesem etwas eigenwilligen Vorspiel gehören die werten Herren Coppelius: In Gehrock und Zylinder spielen sie eine Musik, die der eine oder andere bei dieser Art der Instrumentierung vielleicht nicht erwarten würde. Sie selber nennen Ihre Musik „Kammercore“, andere nennen sie einfach „Metal auf Schlagzeug, Kontrabass, Cello und Klarinette“.
Wie auch immer man sie nennen möchte, sie kommt sehr gut an, diese Art von Musik. Kaum beginnt das Cello zu spielen, wedeln die Köpfe im Takt – seien es die be- oder die unbehüteten – und die doch recht anständig wirkenden Herren kommen sehr ordentlich in Fahrt. In Anbetracht dessen, dass dieses Konzert Teil der Konzertreise zu ihrer aktuellen Langspielplatte „Zinnober“ ist, ist es nur recht verständlich, dass auch etliche neue Stücke, wie „Gumbagubanga“, „Damen“ oder „Diener 5er Herren“ ihre Aufführung finden, aber auch ältere Lieder wie „Murder in the Rue Morgue“, zu dem sogar extra ein Gast auf die Bühne zum kollektiven Haareschütteln gebeten wurde, fanden ihren Anklang. Zwischendrin prüft der pflichtbewusste Butler „Bastille“ immer wieder die Stimmung mit dem Diapason, die offenbar zufriedenstellend ist. So ist es natürlich auch niemandem zu verdenken, dass die Herren des Abends nicht ohne ausgiebige „Da capo“-Rufe entlassen wurden.