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Sheikh Zayed Moschee

Das die Vereinigten Arabischen Emirate ein islamisches Land sind, erkennt man auch recht schnell an den Unmengen an Moscheen. Ich glaube, man muss von keiner Stelle in einer Stadt mehr als wenige hundert Meter laufen, um eine zu erreichen. Größe und Ausstattung der Moscheen sind sehr unterschiedlich. Manche sind sehr klein und einfach (zu erkennen an dem kleinen Minarett mit dem Lautsprecher):

Sehr kleine und einfache Moschee in Abu Dhabi
Sehr kleine und einfache Moschee in Abu Dhabi

Andere sind etwas orpulenter. Ein Beispiel dafür ist die Sheikh Zayed Moschee in Abu Dhabi: Sie ist die größte in den Emiraten und die achtgrößte weltweit und wird daher oft auch einfach nur „Große Moschee“ genannt. Beauftragt von Scheich Zayed bin Sultan Al-Nahayan, dem Gründer und ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, soll die Moschee dem Dialog zwischen den Religionen, Zivilisationen und Kulturen dienen. Und tatsächlich zieht das Bauwerk tausende von Besuchern aus aller Welt an.

Sheikh Zayed Moschee in Abu Dhabi
Sheikh Zayed Moschee in Abu Dhabi

Ihr zentraler Kronleuchter ist übrigens der größte weltweit und wurde in München hergestellt:

Abschließend noch ein paar bewegte Bilder, um den Innenhof der Moschee noch etwas wirken zu lassen. Der „Gesang“ im Hintergrund ist übrigens das Abendgebet: Zum Islam gehören täglich fünf Gebete, die alle von den Moscheen „ausgestrahlt“ werden. Das Morgengebet war übrigens gegen halb sechs – und die nächste Moschee war nie weit… 😉

Die Vereinigten Arabischen Emirate – ein Land voller Gegensätze

Anfang März hatte ich die Möglichkeit, für zwei Wochen die Vereinigten Arabischen Emirate zu besuchen und konnte dabei feststellen, dass dieses Land weit mehr umfasst, als die Hochhäuser Dubais.

Blick vom Jebel Hafeet auf die Ausläufer von Al Ain
Blick vom Jebel Hafeet auf die Ausläufer von Al Ain

Vor 60 Jahren war das Land fast ausschließlich von Beduinen bevölkert – etwa 90.000 Menschen. Heute leben über 9 Millionen Menschen in den VAE, das zu einem der reichsten Länder der Welt gehört. 80 % der Einwohner sind Ausländer – überwiegend Gastarbeiter.

Heritage Village in Abu Dhabi
Heritage Village in Abu Dhabi

Das Land ist islamisch, was sich auch bei der Kleiderwahl bemerktbar macht. Die meisten Frauen tragen in der Öffentlichkeit Kopftuch oder eine schwarze Abaja. Bei den arabischen Männern ist ein knöchellanges weißes Hemd, eine Kandura, üblich. Zwar gibt es keine strenge Bekleidungsvorschrift, wie z. B. in Saudi-Arabien, dennoch ist zu freizügige Kleinung nicht gerne gesehen. Kurzärmlich, schulterfrei oder gar in Shorts oder Minirock sieht man bestenfalls in Dubai ein paar Touristen. Genauso ist „öffentliches Knutschen“ verboten und kann im schlimmsten Fall zu Erklärungsnöten gegenüber der herbeigerufenen Polizei führen.

Marina Mall, Abu Dhabi

Für westliche Besucher besonders auffällig ist die häufige Trennung zwischen Männern und Frauen, so gibt es z. B. an der Universität in Al Ain einen Bereich für weibliche und einen für männliche Studenten. Auch in Bussen und der Dubaier Metro gibt es einen vorderen Bereich, der nur für Frauen und Kinder reserviert ist. Letzteres heißt aber keineswegs, dass Frauen nicht auch in den hinteren Bereich dürfen, nur andersherum ist es nicht gerne gesehen, bzw. stehen die Männer sofort auf, um einer Frau Platz zu machen. Auch soll es sogar vorkommen, dass sich bei Überlandbussen der Busfahrer für eine Frau an der langen Schlange des Ticketschalters anstellt, damit diese sich schon in den Bus setzen kann. Man stelle sich das mal in Deutschland vor… 😉

Insofern sind sowohl Kleidung als auch Geschlechtertrennung durchaus ungewohnt. Ich habe jedoch zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt, Frauen würden schlechter behandelt als Männer, oder wären gar „weniger wert“ – obgleich es Frauen in höheren Position (die es durchaus gibt), in der grundsätzlich patriarchalischen Gesellschaft, wohl nicht immer ganz einfach haben. Zu behaupten, das wäre bei uns immer anders, ist aber wohl auch übertrieben.

Al Souk Moschee in Al Ain
Al Souk Moschee in Al Ain

Für Fotografen eher unpraktisch ist das im Islam übliche Verbot, Bilder von Menschen anzufertigen. Diese Ansicht ist teilweise recht umstritten, dennoch ist es ein absolutes No-Go, ungefragt Menschen zu fotografieren, was ungestellte Szenen leider nahezu unmöglich macht, gebietet mir doch der Respekt vor Mensch, Kultur und Religion, dass ich mich auch daran halte.

Es überwiegt jedoch die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Bevölkerung und ein Fragen oder Deuten wird nur selten abgelehnt.

Fischer beim Flicken ihrer Netze in Mirfa
Fischer beim Flicken ihrer Netze in Mirfa
Teppichhändler in Al Ain
Teppichhändler in Al Ain

Soweit als kurzer Einstieg. Weitere Bilder aus der Wüste folgen…